Impfungen bei Katzen

Impfungen - ein kleiner Pieks für die Tiere aber ein großer Pieks für die Gesundheit!

 

Heute schon in die Zeitung geschaut?

 

Der tägliche Blick in die aktuellen Meldungen zeigt uns, wie wichtig Impfungen für die Gesunderhaltung sind.

Die erste Impfung ist mittlerweile schon 252 Jahre her: 1769 impfte Edward Jenner einem kleinen Jungen mit einem Kuhpockenpustel-Isolat. Das Wort „Vakzine“, als Synonym für Impfstoff, leitet sich seither von dem lateinischen Wort „Vacca“ - die Kuh ab. In den vergangenen Jahrhunderten wurde viel geforscht und gewerkelt, um die Impfstoffe ständig zu verbessern und die Nebenwirkungen gering zu halten.

Ein Impfplan kann individuell auf ein Tier abgestimmt werden, damit er optimal den Lebensgewohnheiten von Besitzern und Haustieren entspricht. Hierdurch sparen Sie eine Menge Zeit und Geld, welches ansonsten für vermeidbare Besuche beim Tierarzt oder gar in Kliniken anfallen würde. Manche Krankheiten sind außerdem Zoonosen, also auch ansteckend für Menschen. Ein nicht ganz unwichtiger Fakt, wenn es darum geht, ihr Tier zu impfen und gegen was. Denn der Impfschutz Ihres Tieres ist teilweise auch ein Schutz für andere. Diese Herdenimmunität ist Ihnen derzeit „dank“ der Corona-Impfdiskussion leider gut bekannt.

Wir möchten Ihnen an dieser Stelle einen kleinen Überblick über mögliche Impfungen bei der Katze geben – die passenden Impfungen für den Hund folgen dann in Kürze auch auf diesem Blog.

 

Bitte beachten Sie, dass es sich hierbei um vereinfachte, beispielhafte Darstellungen handelt, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben.

Und noch ein kleiner Hinweis: Bei Auslandsreisen benötigen Sie i.d.R. den sogenannten EU Heimtierausweis, der v.a. eine gültigeTollwutimpfung* nachweist. Darüberhinaus verlangen die meisten, seriösen Tierpensionen einen entsprechenden Impfschutz. Bitte bedenken Sie, dass viele Impfungen nachgeimpft werden müssen bzw. eine entsprechende Wartezeit zur vollen Wirksamkeit aufweisen. Also rechtzeitig an die notwendigen Impfungen denken!

*die landesspezifischen Einreisebestimmung unterscheiden sich teilweise stark, also immer rechtzeitig und umfassend informieren (z.B. bei den Botschaften).

RCP-Impfung

R=Rhinitis, C=Calicivirus-Infektion, P=Panleukämie

 

- Spitzname: „Katzenschnupfen/Katzenseuche“ oder „Katzenschnupfen-Komplex“

- Erreger: Herpes- und Calici- und Parvovirus sowie verschiedene Bakterien

- Übertragung: Ansteckung bei anderen, ungeimpften Katzen z.B. über 

  Sekrete, Kot oder Urin; im Falle von Panleukämie auch Ansteckung bei

  Hunden mit Parvovirus möglich

- Symptome: eitrige und verquollene Augen, Niesen, Zahnfleischentzündungen,    Geschwüre in der Maulhöhle, Lungenentzündungen, Atemnot, wunde   

  Pfotenballen, Immunschwäche, Fieber, Lethargie, Fressunlust, Erbrechen,   

  schneller Tod vor allem bei Katzen-Welpen!

- Impfung: einmal jährlich (je nach Hersteller auch mit längerem 

  Impfintervall)

- Hinweis: Die Impfung bewahrt die Katzen vor unnötigen Leiden und   

  Schmerzen. Wer schon mal in das wunde und verschwollene Gesicht einer 

  infizierten Bauernhofkatze geschaut hat, weiß, wovon die Rede ist.

Bb-Impfung

Bb=Bordetellen

 

- Spitzname: Teil des „Katzenschnupfen-Komplexes“

- Erreger: Bordetella bronchioseptica

- Übertragung: Tröpfcheninfektion durch infizierte Tiere

- Symptome: Schnupfen, Bindehautentzündung, bei Katzen-Welpen auch Fieber

  und lebensbedrohliche Lungenentzündungen möglich

- Impfung: wird nach dem ersten Lebensmonat in die Nase geträufelt, also 

  keine Injektion mit der Nadel nötig, dann jährliche Auffrischung bzw. bei 

  Bedarf (z.B. bei hohem Infektionsdruck und/ oder Ausstellungen)

- Hinweis: Es sind hauptsächlich Jungtiere von der Erkrankung betroffen, 

  daher ist die Notwendigkeit der Impfung im Einzelfall für Tiere über ca. 

  drei Jahre abzuwägen. Es ist wichtig zu erwähnen, dass der Impfstoff bei 

  Menschen leichte Erkältungssymptome, insbesondere eine leichte Entzündung

  der Augenlider hervorrufen kann, aber nicht muss! 

  Es gilt aber „Knutschverbot“ für 2-3 Tage, vor allem für schwangere Frauen

  und Kleinstkinder. Gesunde Besitzer sind i.d.R. nicht von Nebenwirkungen

  betroffen. 

FeLV-Impfung

FeLV= Felines Leukosevirus

 

- Spitzname: „Katzenleukose“

- Erreger: Retrovirus

- Übertragung: durch Körperflüssigkeiten wie z.B. Speichel, vor allem nach

  Bissverletzungen

- Symptome: Tumore, Fehlgeburten, Abmagerung, geschwollene Lymphknoten, 

  Fieber, Schwäche, Infektionen von Haut, Harn- und Atemwegen, blasse 

  Schleimhäute, Veränderungen des weißen Blutbildes, Krämpfe, Durchfall

- Impfung: jährlich

- Hinweis: Vor der ersten Impfung  kann ein Leukosetest sinnvoll sein, um

  eine bereits bestehende Infektion auszuschließen. Bei den Impfstoffen gibt

  es gravierende Unterschiede, die vor der allerersten Injektion zu

  beachten sind. Manche Impfstoffe „produzieren“ ein falsch positives

  Ergebnis beim FeLV-Test, dies darf nicht mit einer tatsächlichen Infektion

  verwechselt werden. Die Impfung empfiehlt sich vor allem bei

  draufgängerischen, Freigängern, welche öfters mal in Beißereien und Kämpfe

  verwickelt sind oder, die Zugang zu Wasser- und Futternäpfen von Katzen

  aus der Umgebung haben.

Ch-Impfung

Ch=Chlamydophila felis

 

- Spitzname: Teil des "Katzenschnupfen-Komplexes"

- Erreger: Chlamydien

- Übertragung: über Sekrete und Tröpfchen sowie direkten Kontakt der Katzen    (Schmierinfektion)

- Symptome: gerötete Bindehäute, eitriger Augenausfluss, Schwellungen der 

  Augenschleimhaut bis zur Sehunfähigkeit

- Impfung: nur bei Infektionsdruck (z.B. im Tierheim)

- Hinweis: Diese Krankheit kommt am häufigsten bei Kitten vor und ist   

  aufgrund des starken Infektionsdruckes besonders bei Tierheimen oder 

  Tierschutzaufzuchten ein Thema.

T-Impfung bzw. R/Rabies-Impfung

T=Tollwut/R=Rabies

 

- Spitzname: „Rabies“

- Erreger: Rhabdovirus

- Übertragung: Bisse von Fledermäusen und wildlebenden Fleischfresser

  (Füchse, Kojoten, Schakale, Wölfe)

- Symptome: Aggressivität (rasende Wut), Beißsucht, Schaum vor der Schnauze,

  Angst vor Wasser aber auch Lähmungserscheinungen, für Tiere immer tödlich

  verlaufend!

- Impfung: alle ein bis drei Jahre je nach Hersteller

- Hinweis: Die Tollwut gilt in Deutschland als getilgt. Da sie aber

  vereinzelt in osteuropäischen Ländern noch vorkommt und von Wildtieren wie

  Fuchs, Wolf oder Fledermaus übertragen werden kann, ist eine Impfung 

  dennoch auch in Deutschland bei Hunden und Freigänger-Katzen absolut 

  sinnvoll. Sie ist außerdem Pflicht bei grenzüberschreitenden Reisen

  innerhalb und außerhalb der EU und eine der wichtigsten und gefährlichsten

  Zoonosen und für den Menschen ebenfalls tödlich. Im Vergleich zu einer

  Tollwutimpfung beim Menschen, sind die Tollwutimpfungen für Tiere sehr gut

  verträglich.

  Und ganz wichtig: Bei einen begründenden Tollwutverdacht, also

  symptomatische Tiere, die keinen Impfschutz aufweisen, kann es zur

  behördlich angeordneten Einschläferung kommen. Die tatsächliche Infektion

  ist dann aber erst in einer Autopsie nachweisbar, so dass es im

  schlimmsten Fall zu einer Einschläferung kam, obwohl das Tier gar nicht

  infiziert war. Ein gültiger Impfschutz ist also auch in dieser Hinsicht

  nicht unwichtig, so selten die Erkrankung auch vorkommen mag. 

 

 

Jetzt wäre also der beste Zeitpunkt, um in den Impfpass Ihres Vierbeiners zu schmulen und herauszufinden, ob hier noch ein Stempelchen fehlen könnte.

Es gibt tatsächlich große Unterschiede bei den Impfintervallen je nach Hersteller und Impfstoff. Durch die Länge der Wirksamkeit und dem Impfstoff selbst ergeben sich auch preisliche Unterschiede beim Tierarzttermin. Von der klassischen „Jahresimpfung“ kann also kaum mehr die Rede sein, aber ein mindestens jährlicher Kontrolltermin beim Tierarzt hat viele Vorteile: hier fallen gesundheitliche Veränderungen im Vergleich zu den vorherigen Besuchen oft erst auf und natürlich kann die Vollständigkeit des Impfstatus direkt überprüft werde. Impfpass mitbringen nicht vergessen!

 

Bedenken Sie, dass sehr junge, kranke und ältere Tiere häufig öfter mal zum „Check up“ gehen sollten als einmal pro Jahr.

 

Sprechen Sie und an - wir beraten Sie gerne!