Die Welt mit Covid: Bedeutung und Einfluss für den Katzenhaushalt

2020 hat Corona die Welt und damit auch die Katzenhaushalte verändert. Diese Zeit hat ein Fenster zur digitalen Verhaltensberatung bei Katzen geöffnet. Auch bei solchen, die vorher eher zurückhaltend bei dieser Thematik waren. Dies ist in vielerlei Hinsicht auch nötig: Lockdown, Homeoffice und Kitaschluss verändern das Katzenleben, da Katzen vor allem die tägliche Routine und Ruhe lieben.

Mit dem Homeoffice hat sich natürlich der Alltag vieler Menschen verändert. Sie sind nun öfter und länger in den eigenen vier Wänden, als es ihre Katze gewohnt war. Die viele Aufmerksamkeit und die Ablenkung beeinflusst die tägliche Routine der Tiere und verändert ihre Schlafzeiten. Die Stubentiger müssen ihre Komfortzonen plötzlich auch tagsüber mit einem Menschen teilen!

Während sich viele Besitzer darüber freuen, im Homeoffice auch mal den ganzen Tag parallel mit ihren Samtpfoten kuscheln zu können, empfinden unsere felinen Freunde diese Aufmerksamkeit oftmals als Störung in ihrem Alltag und zeigen plötzlich Verhaltensauffälligkeiten. Da wird vermehrt direkt vor das Katzenklo, in die Schuhe oder auf das Kissen gepinkelt und deutlich mitgeteilt: „Gib mir mehr Freiraum“. Zu viel Beschäftigung führt zur Überstimulierung der Katzen. Ihnen fehlen dadurch die notwendigen Ruhezeiten.

Andererseits profitieren auch viele Katzen von der vermehrten Zuwendung, sowohl im emotionalen als auch im medizinischen Sinne. Werden doch hierdurch einige Besitzer überhaupt erst darauf aufmerksam, dass Mausi gar nicht mehr so gut springen kann oder viel mehr Wasser als sonst trinkt. Dies geschieht häufig während der Arbeitszeiten, was vor Corona niemand mitbekommen hätte. Es werden zahlreiche Krankheiten augenfällig, die andernfalls unentdeckt blieben. Jetzt können sie durch eine Behandlung kuriert oder zumindest eingegrenzt werden. Insbesondere Schmerzpatienten haben einen deutlichen Vorteil durch diese neuen Erkenntnisse.

 

Ein anderer Effekt durch die Lockdownsituation: durch die soziale Distanz kommt es aktuell zu einem vermehrten Anschaffen von Tieren. Viele Leute haben jetzt deutlich mehr Zeit und genießen das Zusammensein mit einem Hausgenossen. Die Anwesenheit von Tieren hilft aus der Einsamkeit. Riskant ist jedoch, was nach Corona kommt. Wenn sich die Freizeit wieder weniger im eigenen Haushalt abspielt, Restaurants und Bars die Türen öffnen und der Kontakt zu Freunden auflebt. Seien Sie sich also vor einer Neuanschaffung unbedingt darüber im Klaren, dass Sie die Verantwortung für ein Lebewesen übernehmen, mit allen Konsequenzen!

 

Viele Katzenbesitzer machen sich schon jetzt Sorgen, welche Auswirkungen es auf ihre Lieblinge haben könnte, wenn das Homeoffice beendet und die gemeinsame Zeit wieder „gestohlen“ wird. Ist meine Katze dann traurig, einsam oder verpasse ich etwas?

 

Was 2020 allerdings deutlich gezeigt hat: Katzenbesitzer sind aufmerksamer geworden, zeigen mehr Interesse an der Ernährung und Gesundheit ihrer Katze und es ist durchaus zu erwarten, dass dies auch 2021 so weitergeht.

Das Mensch-Tier-Verhältnis hat sich verändert, zumeist positiv, und die aktuelle Lage schafft die Basis für vielerlei Studien zur Verhaltensforschung. Die Mensch-Katzen Beziehung wird also für 2021 ein besonderes Forschungsthema sein. 

(laut Datenlage ISFM)